Anlässlich des Valentinstages möchte ich unsere Jungs frech ermutigen, ein Burton zu sein. Burton, was ist das? Ja! Wie in Richard Burton.
Er hat eines der schönsten Valentinstagsgeschenke überhaupt gemacht. Realistisch betrachtet können wir vielleicht nicht alle am Valentinstag ein Burton sein. (Aber 1969 hat Richard Burton eine erstaunliche Valentinstagsgeschichte geschrieben, als er Elizabeth Taylor La Peregrina schenkte: eine unglaublich große Naturperle mit einer interessanten und vielfältigen Herkunft.
Richard Burton hatte La Peregrina nur wenige Wochen vor dem Valentinstag 1969 erworben, als die Perle in New York versteigert wurde. Die Perle war der Star der Versteigerung.
Burton rief das Auktionshaus an und kaufte die Perle anonym, damit Elizabeth Taylor nichts von seinem Plan erfuhr. Sein Preis? 37.000 US-Dollar. Mit einem Inflationsrechner würde das im Jahr 2024 einem Betrag von 319.707,10 US-Dollar entsprechen.
Was ist also das Besondere an der Perle, die er für Elizabeth gekauft hat?
La Peregrina. Das ist das spanische Wort für „die Pilgerin”. Eine Perle, die einmal um die Welt gereist ist. Es ist eine natürliche Tropfenperle mit einer Größe von 17,35-17,9 x 25,5 mm und einem Gewicht von 66 Karat. Es ist ein extrem großer und beeindruckender Edelstein (den Elizabeth Taylor liebte) mit einer langen Geschichte (die Burton liebte).
Herkunft
Wenn Sie einige meiner anderen Perlen-Blog-Beiträge gelesen haben, wissen Sie, dass es bei der Entdeckung Amerikas nicht nur um die Suche nach Gold ging. Es ging um alle Arten von Reichtum … Reichtum an Land, an neuen Territorien, an Handelsrouten, an Gold, ja, und natürlich an Perlen. Stellen Sie sich vor, zu diesem Zeitpunkt unserer Geschichte wurden Perlen seit Jahren verehrt. Europa war voller Perlen. Doch der Bestand an Perlen ging drastisch zurück, denn jahrelange Überfischung hatte diese natürliche Ressource erschöpft. Als die Entdecker nach Amerika kamen, fanden sie weitere Perlen vor der Küste und in den Flüssen Nord- und Südamerikas. Die berühmte Perle La Peregrina wurde im 16. Jahrhundert vor der Küste Panamas gefunden.
Man stelle sich vor: eine riesige Perle, die auf natürliche Weise in einer Auster entstanden war. Ein wahrhaft bemerkenswerter Fund. Eine wunderschöne Tropfenform. Ein wahrer Schatz! Und als sie entdeckt wurde, übergab man sie Don Pedro de Temez, dem Gouverneur der Kolonie Panama. Er nahm ein Schiff, um sie persönlich nach Spanien zu bringen und sie dem zukünftigen König Philipp II. zu überreichen. Dieser wiederum schenkte sie seiner Frau, Königin Maria I. von England, als Hochzeitsgeschenk. (Danke, Philipp!)
Hier trägt sie sie auf einem Porträt von 1554, das heute im Prado-Museum in Madrid hängt.
Maria starb 1558, vier Jahre nach der Anfertigung des Porträts, aber die Perle lebte weiter. Sie blieb 250 Jahre lang in der Sammlung der spanischen Kronjuwelen, bis sie von einem berühmten Franzosen gestohlen wurde.
1807 marschierte Napoleon Bonaparte mit seinen Truppen in Spanien ein. Er stürzte den König und setzte seinen Bruder Joseph Bonaparte als Herrscher Spaniens ein.
Joseph Bonaparte, auch König José genannt, regierte Spanien etwa fünf Jahre lang, bis er abdankte und in die Schweiz ins Exil ging. Er stahl La Peregrina und nahm sie mit.
Was geschah mit der Perle?
Joseph kehrte nie nach Frankreich zurück und lebte in den USA, in England und schließlich in Italien.
Es wird erzählt, dass Joseph La Peregrina nach seinem Tod 1844 seinem Neffen Louis Napoleon vermachte. Vier Jahre später wurde Louis Napoleon, auch Napoleon III. genannt, der erste Präsident Frankreichs. Er nutzte La Peregrina, um seinen Aufstieg zur Macht zu finanzieren, indem er die Perle an seinen Freund James Hamilton verkaufte.
James war ein englischer Adliger, der nur an die Liebe dachte (ich meine, das ist eine Geschichte zum Valentinstag!). Er schenkte die Perle seiner Ehefrau Louisa. In seinen Memoiren, die er viele Jahre später schrieb, erzählt einer ihrer Söhne, dass die Perle seiner Mutter große Sorgen bereitete, weil sie sie ständig verlor! La Peregrina war damals noch ungebohrt und fiel leicht aus der Hand.
James wurde der erste Herzog von Abercorn, und die Perle wurde in dieser Linie weitergegeben. Zuerst an seinen Sohn, den zweiten Herzog, der sie durchbohren ließ, damit seine Frau sie ohne Angst vor Verlust tragen konnte. Dann an den dritten Herzog, der sie einem Londoner Juwelier zur Versteigerung anbot.
So gelangte die Perle 1969 in ein Auktionshaus in New York.
Was für eine Wendung!
Aber jetzt kommt ein interessanter Teil der Geschichte. Als die Kuratoren 1969 die Auktion vorbereiteten, traten Mitglieder der spanischen Königsfamilie an sie heran und teilten ihnen mit, dass sie La Peregrina nicht verkaufen würden. Sie konnten sie nicht verkaufen. Es befand sich in der Sammlung der alternden Königin Victoria Eugenie, der Witwe von König Alfonso XIII, der ins Schweizer Exil gegangen war.
Okay, halten wir einen Moment inne und bewundern wir diese Frau und all ihre Perlen. Ich liebe sie! Sehen Sie unter all diesen Halsketten die große Perle an einer Kette? Das ist die Perle, die sie La Peregrina nennt.
Es ist ein Kampf
Ein heftiger Streit entbrannte, Experten und Auktionatoren hielten Krisensitzungen ab. Welche Perle sollte versteigert werden und wo befand sich die echte La Peregrina? Schließlich bestätigte Sothebys, dass La Peregrina die echte Perle sei. (Zumindest behaupten sie das).
Königin Victoria Eugenie starb Monate später in dem Glauben, ihre Perle sei die echte Peregrina. Experten widersprachen ihr. Trotz der Kontroverse fand die Auktion statt, und Burton erhielt den Edelstein für Taylor.
Im Februar wurde Richard Burton als Käufer entlarvt, als er Elizabeth Taylor die Perle überreichte. Damals war die Perle als Anhänger an einer einfachen Perlenkette befestigt. Taylor liebte die Perle und trug sie in ihrem Cameo-Auftritt in 1000 und eine Nacht. Sie trug sie sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei Dreharbeiten.
Anfang der 1970er Jahre beschloss sie, La Peregrina in einem neuen Rahmen zu zeigen. Sie wollte etwas Größeres! Inspiriert wurde sie durch das Porträt von Maria I., Königin von Schottland.
Sie brachte Fotos und Skizzen zu Cartier, der daraufhin mit der Arbeit an der neuen Halskette begann. So entstand La Peregrina:
Noch lange nach ihrer Heirat mit Burton schätzte Elizabeth Taylor dieses Collier. Die Liebe hielt vielleicht nicht ewig, aber die Perle lebte weiter! Sie trug sie 40 Jahre lang mit Freude!
Die Kette wurde erstmals 2002 bei Christie’s und 2005 im Smithsonian ausgestellt. Als Elizabeth Taylor im März 2011 starb, wurde die Kette bei Christie’s in New York versteigert.
Sie wurde für mehr als 10,5 Millionen US-Dollar verkauft und ist damit eine der teuersten Perlenketten der Welt. Auch hier ist der Besitzer der Kette anonym.
Vielleicht, nur vielleicht, war es wieder ein Geschenk zum Valentinstag!
❤️,
Berlin
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